Am späten Abend des 23. November 2000 stehe ich in einem kleinen Videospielladen in Augsburg, den es schon lange nicht mehr gibt und dessen Name ich inzwischen auch längst vergessen habe. Ab Mitternacht wird dort die neue Sony-Konsole verkauft, ich bin als Angestellter des Cybermedia-Verlags (ja, die mit der M! Games, damals noch Man!ac) dabei. Ich schreibe für das eher kurzlebige Magazin Players und wurde Aufgrund von Autobesitz und Wohnortnähe dazu auserkoren, den Mitternachtsverkauf zu besuchen, Fotos zu machen und ein paar Statements der Fans einzuholen.

Schlicht, schwarz, gut – das PS2 Design ist zeitlos chic
Die freuen sich auf die neue Hardware… etwas mehr als fünf Jahre nach dem Start der ersten PlayStation ist der Nachfolger jetzt endlich zum Greifen nah. Und wie die Dinge sich geändert haben! Als die PlayStation erschien, war Sony der Underdog, ein unbeschriebenes Blatt. Die Spielewelt wurde von Sega und Nintendo dominiert und zunächst gab es wenig Grund anzunehmen, der PlayStation könnte es besser ergehen als 3DO, Jaguar und Co. Im Spätherbst 2000 wissen wir es freilich besser. Sony hat die Konkurrenten Sega Saturn und Nintendo 64 überrollt und ist nun selbst der große Poobah. Und was die neue PS2 nicht alles verspricht! Die neue Sony-Hardware ist nicht einfach nur schönerbesserschneller – ein veritabler Quantensprung wird versprochen. Bessere Echtzeit-Grafik als die tollsten Renderintros auf der ersten PlayStation! Die Konsole spielt diese neumodischen DVD-Filme! Und gab es da nicht diese Gerüchte, der irakische Diktator Saddam Hussein wolle die Konsole dank ihrer exorbitanten Rechenpower für seine Lenkraketen einsetzen? Was für eine Wundermaschine! Die Zukunft ist so nah!
Allerdings gehöre ich selbst nicht zu den Käufern der ersten Stunde – dabei sollte ich, der ich ja sogar hauptberuflich für ein PS2-Magazin schreibe, doch in der ersten Reihe stehen! Tatsächlich ist meine Begeisterung für die neue PlayStation in den letzten Wochen merklich abgekühlt, denn auf den zweiten Blick sind die Hardware und auch deren Launch für so manchen Spieler eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Warum das so so ist, das zeigt am besten ein Blick auf die damalige Situation.
Das Konsolen-Klima
Im Herbst des Jahres 2000 buhlen vier Systeme um die Aufmerksamkeit und die Geldbörsen der Spieler. Der PC hat einen Höhenflug. Mit Diablo II, Deus Ex, Die Sims und Baldur's Gate II ist der PC-Spieler auf Monate hinweg beschäftigt. Zwei Konsolen, die erste PlayStation und das N64 erleben gerade einen goldenen Herbst. Auf dem N64 begeistern Sin & Punishment, The Legend of Zelda: Majora's Mask und Ogre Battle 64, die erste PlayStation liefert nicht nur grandiose Rollenspiele wie Final Fantasy IX und Vagrant Story, sondern auch Hits wie Tony Hawk's Pro Skater 2 oder Dino Crisis 2, Segas Dreamcast steht mit Veröffentlichungen wie Shenmue, Grandia II und Skies of Arcadia vielleicht sogar gerade auf seinem kurzen, aber dafür umso heller scheinenden Zenit. Vor diesem Hintergrund hat es eine neue Hardware nicht unbedingt einfach, insbesondere wenn sie sich selbst diverse Beine stellt, wie es gerade zum Launch der PS2 der Fall war.
Start mit Hindernissen

Ridge Racer V – ein tolles Spiel, in Europa aber leider ausgebremst.
Schauen wir heute auf die Konsole zurück, dann sieht man in erster Linie die geradezu unglaublich vielschichtige, ja geradezu verschwenderische Spieleauswahl, Sonys zweites System bot wirklich für ausnahmslos jeden Spielertypen eine großartige Auswahl an Titeln. Das Start-Line-Up war dagegen ziemlich durchwachsen. Mit 16 Titeln ging die PS2 an den Start – das ist nicht wenig, doch richtig überzeugen können die wenigsten. Da gibt es mittelmäßige Titel wie Wild Wild Racing, Orphen: Scion of Sorcery und Silent Scope. Aqua Aqua und Fantavision sind nett, aber nicht unbedingt Spiele, für die man eine neue Hardware kauft. Gleiches gilt für Konamis Klassikersammlung Gradius III and IV. Und selbst die eigentlich sicheren Hits, das eigentlich absolut fantastische Ridge Racer V und das im Vergleich zur japanischen Fassung technisch sogar verbesserte Tekken Tag Tournament haben dank 50Hz-Bremse einen recht bitteren Beigeschmack. Tatsächlich bringt wohl Electronic Arts das Highlight zum Launch: Das Snowboard-Spektakel SSX hat heute noch jede Menge Fans, sieht toll aus und spielt sich butterweich. Und sonst? Mit Dynasty Warriors 2 geht die ersten von vielen, vielen Koei-Massenschlachten an den Start, im grafisch und akustisch leider eher öden Smuggler's Run brettert ihr quer durch die Pampas und mit TimeSplitters erlebst du einen grafisch zwar mittelmäßigen, spielerisch aber ziemlich flotten First-Person-Shooter.
Vorteil DVD
Aber was sich natürlich kein Stück wegdiskutieren lässt, das ist der reine Reiz des Neuen. Eine neue Konsole, das ist immer eine spannende Sache. Wie fühlt sie sich an? Was machen die ersten Spiele mit der neuen Hardware? Wer zum Launch einer Konsole zugreift, der investiert immer auch in der Hoffnung auf kommende Hits. Und im Falle der PS2 kommt natürlich noch ein Faktor dazu: Die Konsole war und ist ein ganz ausgezeichneter DVD-Player – schon zum japanischen Launch wurde aus unterschiedlichen Quellen verlautbart, dass der meistgespielte Titel der meisten PS2-Besitzer weder Ridge Racer noch Tekken war, sondern die DVD des Kinohits The Matrix. Kein Wunder, schlug damals ein Standalone DVD-Player schon ordentlich zu Buche.
Doch war die PS2 in Japan und den USA als Kombination aus hochmoderner Spielekonsole und erstklassigem DVD-Player ein echtes Schnäppchen, waren es wohl die Fans in Europa, die dafür die Zeche zahlten. In Japan wurden für die PS2 etwa 40.000 Yen aufgerufen, die Amerikaner zahlten gut 300 Dollar – in Deutschland wurden daraus schwerverdauliche 870 D-Mark, ein gehöriger Aufpreis im Vergleich zu den anderen Regionen und damals ein absoluter Rekord für eine Konsole. Zum Vergleich: Die erste PlayStation startete mit 600 D-Mark, Segas Dreamcast mit 500… Sony ließ sich sein neues System fürstlich bezahlen, zumal der PS2 von Haus aus weder ein Spiel, noch eine Speicherkarte oder gar ein zweiter Controller beilag, auch das grätige AV-Kabel war nicht der Weisheit letzter Schluss und legte die Investition in ein RGB- oder ein Komponentenkabel nahe, und für den richtigen DVD-Genuss ist auch so eine Fernbedienung vielleicht keine schlechte Idee? Kurzum, wer zum PS2-Start wirklich loslegen will, der legt dafür eine ganze Menge Geriebenes auf den Tisch.
PlayStation 2 oder Dreamcast?
Trotzdem, die PS2 verkauft sich wie geschnitten Brot, den Großteil der Käufer stört weder der hohe Preis, noch das durchwachsene Spieleangebot, auch die Tatsache, dass viele zeitgleich veröffentlichte Dreamcast-Titel von vielen Kennern als grafisch hübscher und sauberer wahrgenommen wurden, ändert nichts am Durchmarsch der PS2. Genau betrachtet ist die PlayStation 2 natürlich nicht schwächer als der Sega-Konkurrent, sondern einfach… nun ja, anders. Während Sega dank sehr guter Kompression oft mit scharfen, detaillierten Texturen glänzte, ist die Hardware der PlayStation vor allem daraufhin gebaut, viele, viele Polygone und noch mehr Effekte flott über den Bildschirm zu schubsen. Die Herangehensweise an eine PS2-Entwicklung unterscheidet sich so stark von den Arbeitsweisen, die bei PlayStation oder Dreamcast noch die Norm sind. Wurde ein Ridge Racer V vor 20 Jahren stark für die Treppchenbildung bei der Grafik kritisiert, kommt bei einem kritischen Vergleich heute ein durchaus anderes Ergebnis zu Tage: Natürlich sehen ein Metropolis Street Racer und ein Daytona USA auf Dreamcast toll aus, aber im direkten Vergleich wirkt die Namco-Raserei viel, viel moderner: In Sachen Polygonanzahl, Lichtsetzung, Effekte und Bildrate ist der PS2-Starttitel absolut wegweisend.
Wie hast du den Launch der Playstation 2 erlebt? Hast du dein Gerät importiert oder geduldig bis zum Europatermin gewartet? Was sind deine Lieblingsspiele? Lass es uns doch in den Kommentaren wissen!
Je mehr sich die Entwickler an die neue Hardware gewöhnen, desto besser wird die Spielesituation. Nicht jeder frühe Hoffnungsträger wie Squares Prügelei The Bouncer erfüllt die hohen Erwartungen, aber mit Spielen wie Capcoms Onimusha: Warlords, Konamis Zone of the Enders oder Level-5s Action-Rollenspiel Dark Cloud füllt sich das Portfolio langsam mit lohnenswerten Titeln. Sega verlässt derweil das Hardware-Geschäft und schnell erscheinen Umsetzungen relativ aktueller Dreamcast-Hits wie Crazy Taxi, Space Channel 5 oder Rez auf PS2.
Ende 2001 ist die PS2 schließlich eine unverzichtbare Investition für jeden auch nur halbwegs Spiele-Interessierten. Ein gutes Jahr nach dem Deutschland-Start des Systems reiht sich nun Hit an Hit. Spiele wie Metal Gear Solid 2 oder Naughty Dogs Jak and Daxter spielen souverän die Stärken des Systems aus und zeigen, dass die PS2 tatsächlich technischen Mehrwert im Vergleich zu Segas Dreamcast bietet. Für Rennspieler ist Gran Turismo 3 Pflichtprogramm und Titel wie Ico, Final Fantasy X und Silent Hill 2 lassen auch den letzten Kritiker verstummen. Nach ein paar schwachen ersten Monaten hat sich die PS2 endlich gefunden und steuert auf goldene Jahre zu.
Hit jagd Hit

Der Auftakt einer herausragenden Serie: Monster Hunter
Tatsächlich, goldener konnten die kommenden Jahre für Sony kaum ausfallen. Tröpfeln die Hits in den ersten Monaten noch eher spärlich, bricht um den ersten EU-Geburtstag der PS2 herum der Damm und die Kracher geben sich von da an die Klinke in die Hand. Kaum ein Entwickler in Ost oder West kann es sich leisten die PS2 zu ignorieren, praktisch alles was Rang und Namen hat tummelt sich im Sony-Lager. Die Hits der Vorgängerhardware werden fortgesetzt, neue Serien haben hier ihren Start: Mit neuen Episoden von Final Fantasy, Suikoden und Tekken schließen Sony-treue Entwickler an alte Stärken an, mit Kingdom Hearts, Monster Hunter, Devil May Cry oder Ratchet & Clank werden neue Impulse gesetzt. Konami dreht nochmal richtig auf und überrascht endlich mit würdigen Polygon-Nachfolgern zu alten Hits wie Contra und Gradius, vor allem aber West-Entwickler Rockstar hinterlässt tiefe Spuren: Zwar gab es erste Spiele der GTA-Serie bereits in der letzten Generation, aber erst das dreidimensionale Grand Theft Auto III macht die Reihe zum kommerziellen Überflieger.
Zum regulären Modell kommt 2004 noch die PS2 Slim – die verzichtet zwar auf den (ohnehin so gut wie nicht unterstützten) Festplatten-Einschub, bietet dafür aber von Haus aus ein integriertes Modem. Mehr als 155 Millionen PS2-Konsolen verkauft Sony zwischen dem Japan-Launch im Jahre 2000 und dem Produktionsende 2013. Zur Einordnung: Damit ist die PS2 die bis heute bestverkaufte Konsole aller Zeiten, nur der Nintendo DS schafft es noch in ähnliche Regionen. Die Konkurrenz sieht da ziemlich alt aus. Segas Dreamcast wirft wie bereits erwähnt schon früh das Handtuch, dafür betritt mit Microsoft ein neuer, potenter Konkurrent die Bühne, auch Nintendo lässt nun das Modulformat hinter sich und setzt beim Gamecube auf optische Discs. Trotzdem, an Sonys Erfolg kann keiner der beiden auch nur kratzen: 24 Millionen verkaufte Xbox-Konsolen und knapp unter 22 Millionen Gamecube-Systeme schaffen selbst zusammen nicht einmal ein Drittel der PS2-Verkäufe.
Elf Exklusive Erlebnisse
Kaum eine Konsole hat eine so unglaublich vielseitige, abwechslungsreiche und hochwertige Spielebibliothek wie die PlayStation 2. Für jeden Geschmack finden sich viele, viele Titel – die PS2 erlebte ihre Blütezeit bevor aufwendig produzierte, aber in den meisten Fällen wenig spannende AAA-Produktionen westlicher Machart das manchmal zwar etwas schraddelige, aber allemal doch oft genug spannende und ehrgeizige Mittelfeld verdrängten. Und auch wenn es auf der PS2 natürlich wie bei jedem erfolgreichen System auch viel, viel grätige Shovelware gibt, so kann man sich vor bekannten und vergessenen Hits, vor Geheimtipps und originellen Experimenten kaum retten. Viele der besten und prominentesten Titel wurden seitdem mal digital mal auch als aufwendiges HD-Remaster oder Remake wieder veröffentlicht. Trotzdem, ein paar der spannendsten Titel sind nach wie vor ausschließlich auf PS2-Disc erhältlich – elf davon wollen wir an dieser Stelle vorstellen.
Blood Will Tell: Tezuka Ozamu's Dororo
Third-Person-Actionspiele die im feudalen Japan spielen gab es auf der PS2 nicht zu knapp, doch Blood Will Tell sticht noch einmal aus der Masse heraus. In Japan unter dem Titel Dororo erschienen, basiert es auf dem klassischen Manga von Osamu Tezuka und folgt dem Samurai Hyakkimaru und dem Dieb Dororo auf ihrer Suche nach den 48 Dämonen, die fast alle von Hyakkimarus Körperteilen gestohlen haben. Das schlägt sich spielerisch und in Sachen Präsentation nieder: Ohne seine Stimmbänder kann der Held nicht reden und ohne seine Augen seht ihr die Welt in schwarz-weiß!
Drakengard
Grafisch und spielerisch ist Drakengard, oder Drag-On Dragoon, wie das Actionspiel in Japan heißt, eher mittelmäßig, inhaltlich dagegen faszinierend. Selten war ein Spieleplot so traurig und trostlos, selten sah man so verstörende Bilder. Mit Drakengard macht sich Kult-Entwickler Yoko Taro erstmals einen Namen und tatsächlich entspringt auch die mittlerweile wahnsinnig populäre Nier-Reihe dieser düsteren Fantasy-Schlachtplatte: Das erste Nier greift ein optionales Ende von Drakengard auf!
Genji
Nochmal Samurai-Action: Genji, das unter der Regie von Capcom-Urgestein Yoshiki Okamoto entstand, lockt mit historischem Setting und ein paar fast schon abnorm schönen 3D-Szenarien und punktet mit zwei spielerisch sehr unterschiedlichen Protagonisten und ein paar tollen Spielmechaniken, die in gewisser Weise die Witchtime-Zeitlupe von Bayonetta vorwegnehmen. Genji ist nicht das längste und nicht das komplexeste Actionspiel, aber sicherlich eines der schönsten und dynamischsten. Und besser als der PS3-Nachfolger ist es auch!
Gradius V

Wohl der beste Shooter dieser Generation
2004 war die Gradius Serie schon praktisch vergessen – umso größer die Überraschung, als Konami nicht nur einen fünften Teil veröffentlichte, sondern auch noch Treasure, den Spezialisten schlechthin für furiose Actionspiele mit der Entwicklung betraute. Zwar setzt Gradius V teilweise ganz andere Schwerpunkte als die Vorgänger, aber mit butterweichem Spielgefühl, brachialer Action, beeindruckender Grafik, furiosen Effekten und einem großartigen Soundtrack von Hitoshi Sakimoto gilt Gradius V als wohl bester Shooter seiner Generation – kein Wunder, dass die Fans bis heute auf ein HD-Remaster hoffen!
Gregory Horror Show
Ein Capcom-Abenteuer in einem gruseligen Haus – das klingt irgendwie vertraut, aber… Gregory Horror Show ist eines der ungewöhnlichsten Horror-Spiele aller Zeiten. Und das liegt nicht einmal am ungewöhnlich-klotzigen Grafikstil. Der Spieler streift durch ein geisterhaftes Hotel, sucht nach Seelen, schaut durch Schlüssellöcher um Informationen zu sammeln… gekämpft wird nicht, dafür wird geschlichen, geflohen und in Schränken versteckt.
King's Field IV
Vor der Veröffentlichung des unglaublich einflussreichen Demon's Souls war From Software kein Name, der außerhalb einer kleinen Fangemeinde für große Aufmerksamkeit sorgte. Dabei sind gerade King's Field und seine Nachfolger fast so eine Art Prototyp zur späteren Souls Serie, viele der Qualitäten die Fans an Dark Souls und Co. schätzen sind hier auch schon vorhanden, wenn auch meist noch in rudimentärer Form. Obwohl King's Field IV der beste Teil der Reihe ist, ging er im Westen ziemlich unter, manch ein Tester hatte damals eher Spaß daran, sich über das trantütig vertonte Intro lustig zu machen. Wer darüber hinwegsieht entdeckt ein famoses First-Person-Rollenspiel!
Klonoa 2: Lunatea's Veil
Zum Erscheinen der PS2 sind 3D-Platformer längst ein fest etabliertes Genre. Namco folgt dem Trend jedoch nicht und setzt für den Nachfolger des PSone-Geheimtipps Klonoa: Door to Phantomile erneut auf eine Mischung aus Polygongrafik und 2D-Gameplay. Der niedliche Held läuft durch plastische, aus vielen Kamerawinkeln präsentierte, aber dennoch zweidimensionale Szenarien. Das zweite Klonoa schließt direkt an die Stärken des Erstlings an und gefällt mit liebevoller Farbgebung und detaillierten Modellen. Ein Geheimtipp für jeden Freund der gepflegten Hüpferei.
Mr Moskeeto

Einzigartige Spiele gab es auf der PS2 zuhauf, hier Mr Moskeeto
Was für ein Konzept! Ein kleiner, nerviger Moskito fliegt durch das Haus einer eigentlich doch nicht sooo durchschnittlichen japanischen Familie und ist auf Blut aus. Die menschliche Beute wird beobachtet, der richtige Angriffspunkt wird gefunden und dann wird im richtigen Moment der Saugstachel ausgefahren! Das Konzept ist originell und witzig, die Präsentation stilsicher… Mr Moskeeto ist das beste Beispiel, was konzeptionell auf der PS2 alles möglich war.
R-Type Final
Ähnlich wie Gradius hatte auch R-Type in der Mitte der 2000er Jahre keiner mehr auf dem Schirm. Aber Kazuma Kujo und sein Team wollten dem Baller-Klassiker einen würdigen Abschluss verschaffen und so entstand R-Type Final: Ein melancholischer, stimmungsvoller Schwanengesang für eine einflussreiche Kultreihe. Mit mehr als 100 spielbaren Raumschiffen, verstörenden Szenarien, verrottenden Bossgegnern früherer Episoden und einem atmosphärischen Soundtrack ist R-Type Final ein echtes Erlebnis. Und tatsächlich ist es am Ende doch nicht das letzte R-Type: Im Frühjahr 2021 soll R-Type Final 2 für die aktuellen Systeme erscheinen!
Shadow Hearts Serie
Drei Teile von Shadow Hearts sind auf PS2 erschienen: Der erste ist heute nicht ganz günstig, der zweite, Shadow Hearts: Covenant, gilt als der beste und der dritte mit dem Untertitel From the New World ist ein ordentlicher Abschluss der ungewöhnlich Reihe. Im Gegensatz zu anderen RPGs verzichtet Shadow Hearts auf die üblichen Fantasy-Klischees und vermischt stattdessen historische Settings mit Horror-Elementen und ein paar ziemlich abgefahrenen Figuren, das Kampfsystem überrascht mit kleinen Geschicklichkeitseinlagen.
Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga
Mit der neueren Persona -Spielen wurde die Shin Megami Tensei Serie auch im Westen zu einem großen Ding, die beiden Episoden von Digital Devil Saga erschienen allerdings noch vorher und gingen daher am Großteil der Spieler vorbei – vollkommen zu unrecht! Ein faszinierendes Setting, eine verstörende Geschichte mit spannenden Themen und ein feines Kampfsystem zeichnen diesen Ableger aus, zum Glück sind beide Episoden auch heute noch ziemlich bezahlbar und haben nichts von ihrer Faszination verloren.
Eine Konsolenveröffentlichung die mit Quantität, statt Qualität protze. Darüber konnte man als Dreamcast-Besitzer nur müde lächeln (und später weinen, ihr wisst wieso).
Aber auch als harter Sega-Fan kam ich irgendwann nicht um Sonys AliasingStation 2 herum. Allerdings viel später, als nicht mehr so wehtat ...